Moor mit Geschichte

Moor mit Geschichte

Moor mit Geschichte

Das Pürgschachener Moor ist ein „Geschichtsbuch der Natur“. Im Torfkörper wird alles archiviert, was in den letzten Jahrtausenden ins Moor gefallen ist.

„Während in der Bibliothek unseres Stiftes Admont die menschliche Geschichte von rund 1000 Jahren aufbewahrt ist, liegt in der viele Meter dicken Torfschicht des Pürgschachener Moores die Vegetationsgeschichte von rund 10 000 Jahren dokumentiert“. (Abt Koloman Holzinger, 1976)

So auch die eingewehten Pollen. Ihre Zusammensetzung nach Arten erzählt die Klima- und Vegetationsgeschichte des Ennstales seit der letzten Eiszeit. Welche Baumarten zu welcher Zeit in den Wäldern vorherrschten, wann und wo der Mensch den Wald zu roden, wann der Getreideanbau begann – all diese Erkenntnisse liefert uns die Wissenschaft, die sich der Moore als lebendige Archive bedient, die Pollenanalyse.

Moorwirtschaft

MoorwirtschaftSeit der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die zahlreichen Moore des Ennstales genutzt. Da für die Eisengewinnung große Mengen von Holzkohle benötigt wurden, waren unsere Wälder zu dieser Zeit nahezu abgeholzt.
Die gewonnenen Torfziegel sollten die immer kostspieliger werdende Holzkohle bei der Verröstung des Eisenerzes ersetzen.Das Pürgschachener Moor blieb allerdings bis auf einen kleinen Randbereich vom Abbau verschont.

 

Torfstich

Der Torfstecher sticht aus dem Moorboden bis 1,50 m Tiefe mit dem Grabscheit genau ausgemessene Torfziegel (Soden) und wirft sie mit einer Schaufel zur Seite. Je mehr Kubikmeter er sticht, desto mehr verdient er. Die Einleger – meist Frauen - bringen die Soden zur Trockenanlage. In diesen „Hütten“ aus Latten werden die Torfziegel geschlichtet. Eine Sode wiegt im feuchten Zustand 4 – 5 kg und trocknet in 3 bis 4 Wochen auf ein Gewicht von 0,5 bis 0,75 kg ein.

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